(Hinweis: unterstrichene Wörter oder Texte sind verlinkt)
Als Erfinder der Thermosflasche, eines medizinischen Bestrahlungsgerätes zur Erzeugung von Kalten-Rotlicht (Frigisolair), einer Röntgenröhre, die ebenfalls in der Medizin Anwendung findet, hat er sich in die Geschichtsbücher eingetragen. Mit der Thermosflasche/Thermoskanne schuf er einen Gebrauchsgegenstand, der bis heute in fast allen Haushalten der Welt zu finden ist.
Fast der komplette Schrift- und Rechnungsverkehr haben die Kriegswirren überlebt. Sie füllen ganze Ordner. Wir haben so einen sehr guten Überblick über sein Fertigungsvolumen, seine Ferti-gungsprodukte und seine Ein- und Ausgaben. Akribisch wurde dazu täglich Buch geführt. Seine Kundenkontakte machten nicht vor Ländergrenzen halt (lediglich im Ersten und Zweiten Weltkrieg wurden die Exporte und Importe von Materialien und Fertigprodukten teilweise untersagt). In alle Industrieländer der Welt lieferte seine Firma die begehrten Produkte. In einer Anzeige im "Berliner Tageblatt" vom 13. September 1907 lesen wir, dass die Thermosflasche sogar in Mexiko in einem Schaufenster zum Verkauf angeboten wurde. Sie fand sehr schnell eine weite Verbreitung.
Bis in die Dreißigerjahre lieferte er seine Röntgen- und Therapieröhren in alle Welt.
Das letzte Standbein, dass er sich geschaffen hat, war das Kalte-Rotlicht-Gerät. Ende der zwanziger und bis in die vierziger Jahre ein Verkaufsschlager. Bis in die achtziger Jahre auch seine doppelwandigen Gefäße.
Die folgenden Beispiele bilden nur einen kleinen Auszug an Briefen, Rechnungen und Bestellungen seiner weltweiten Kundenkontakte ab.
Russland/Sowjetunion: Moskau, Kiew, Odessa, Petersburg; USA: Chicago, New York, Washington,
Ithaka, Cambridge; Canada: Toronto; Italien: Rom, Mailand; Österreich: Wien; England: Oxford, London, Birmingham, Hammersmith; Holland: Leiden, Delft, Roermond, Amsterdam; Schweiz: Bern, Genf; ČSR: Prag, Brünn; Polen: Warschau; Schweden: Stockholm, Malmö; Griechenland: Athen; Argentinien: Buenos Aires; Japan, Sendai; Indien; Chile; Norwegen; Belgien; Estland; Litauen; Ungarn; Luxemburg; Jugoslawien; México; Deutschland (über hunderte Kundendaten); Ägypten; Lettland; Rumänien; Dänemark; Spanien; Frankreich; Australien; Palästina; Irland; Venezuela usw..
Lieferung von Therapieröhren nach Kiew 1913
Warenausgangsbuch Lieferung von Gefäßen 1914 nach New York.
Ein Lieferschein mit Rechnung von div. Thermosgefäßen aus der laufenden Produktion (Katalog Nr. 20) von 1921 (Mr. Walker, Präsident der American Thermos Bottle Co., an Reinhold Burger).
Brief vom Präsidenten der American Thermos Bottle Co. William Walker an Reinhold Burger vom 18. Februar 1922.
Burger antwortete ihm am 25. März u. a., dass er an bruch-sicheren Thermosflaschen arbei- tet und auch mit Thermos-flaschen aus Metall. Erst 1978 kam die erste Thermos aus CrNi- Werkstoff auf den
Markt.
Beide pflegten einen freund-
schaftlichen Kontakt bis zum Tode Walkers im Dezember 1922.
Brief an Reinhold Burger, Fa. "R. Burger & Co." von der "American Thermos Bottle Co." New York von 1922.
Brief von der Handelsvertretung der UdSSR vom 20.01.1925 mit der Bitte, am Radio- und Röntgenologen Kongress in Leningrad teilzunehmen.
Es bestand großes Interesse seinen 1925 auf den Markt gebrachten Zündkerzenprüfer „Energie“ zu erwerben.
Bestätigung der Zahlung der Fa. „Eimer & Amend“ New York an R. Burger & Co. nach dem Empfang von Dewargefäßen 1925.
1907 nahm Burger Kontakt in New York mit der Firma auf. Sie war ein langjähriger Kunde.
Bestellung der Fa. "Siemens-Reiniger-Veifa" von 1929 zur Reparatur einer Röntgenröhre.
Brief von der Botschaft der UdSSR vom 19.12.1929
Gewünschtes Modell: Standard-Modell PAK
( siehe auch Kaltes Rotlicht, Frigisolair).
Bestellschein Universität Heidelberg 1930,
Unterschrieben vom Nobelpreisträger für Physik, Prof. Lenard.
Brief vom KGL. Ungarischer Generalkonsul vom 26.11.1931 zum Frigisolair (Bestrahlungsgerät - Kaltes Rotlicht)
Brief vom Inhaber der Baruther Glashütte, Alfred Kaiser, mit der Bitte, eine seiner ersten Thermosflaschen dem Museum in Jüterborg zur Verfügung zu stellen
Brief der Hugo Schneider AG vom 10.06.1944
Bis 1994 wurden in der DDR die originalen Thermosflaschen im "VEB Thermos Langewiesen“ produziert und in 31 Länder exportiert
Letzter Briefkontakt mit der "American Thermos Bottle Company" vom 12. August 1948. Hier kündigt der damalige Präsident an, dass er ein Care Paket nach Deutschland sendet und das der ehemalige Präsident William Walker 1922 verstorben ist.
Ein Brief vom Erfinder-Verband, der um seine Mitgliedschaft bittet. Nur wurde seine Thermos nicht 1953 sondern 1903 erfunden, ein kleiner Druckfehler.
Burger hatte auch mit Dr. Robert Fürstenau im Rahmen der Entwicklung von Röntgenröhren zusammengear- beitet. Anläßlich von Reinhold Burgers 75. Geburtstag erinnert sich der spätere Senatspräsident in seinem Glückwunschschreiben an die gemeinsame Zeit im Rahmen der Röntgentätigkeit.
Brief von A. Hirschmann zum Jubiläum. Er war ein langjähriger Geschäftspartners seit Beginn der Erfolgsgeschichte der Thermos von Burger.
Sehr geehrter Herr Burger.
In Erinnerung an langjährige Zusammenarbeit möchte ich Ihnen zu Ihrem morgigen 75. Geburtstag meine herzlichen Glückwünsche für ferneres Wohlergehen aussprechen. Mögen die kommenden Lebensjahre Ihnen zur Freude der Ihren eine gute Gesundheit bringen.
Der ersten „Thermos“ – Zeit erinnere ich mich noch sehr genau; ich besitze noch aus dieser Zeit eine alte Thermosflasche in dicker Messingumhüllung, die Sie mir damals für meine Jagdzwecke gemacht haben. Weiter erinnere ich mich, dass ich später mit Ihren Herrn Aschenbrenner zusammen versuchte, die Firma H. Windler für die Thermossache zu interessieren, aber kein Verständnis für den Ausbau der Fabrikation fanden.
Leider bin ich durch Röntgenstrahlen stark geschädigt. Das linke Auge dadurch Staroperiert, rechts sehr trübe und schwach sehend..
Ich hoffe, dass es Ihnen gut geht, denn die Jahre haben uns doch schon etwas mitgenommen. Ihnen nochmals alles Gute wünschend, verbleibe ich mit besten Grüßen
Ihr Alfred Hirschmann.
P.S.
Verzeihen Sie die schlechte Schrift, daran sind leider die Augen schuld
Glückwunschschreiben vom Direktor des I. Physikalischen
Institut der Universität Göttingen, Prof. Pohl
Eine sehr interessante Glückwunschkarte von einem seiner ersten „Meisterprüflinge“ aus den zwanziger Jahren, Herrn Otto Schönfeld.
Hier wird die Großzügigkeit von Burger erwähnt, was die Lohnzahlungen betrifft. Burger wußte, dass er nur mit einer sehr guten Bezahlung seine hochqualifizierten Glasbläser in der Firma hält.
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